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Im Jahr 2015 konnten zwei Mitglieder des Vorstandes einen runden Geburtstag feiern:

Gottes Segen zu Adalhild Karps 75.Geburtstag

Am 25. März 1940 wurde Adalhild Groth auf dem väterlichen Hof in Plümenhagen im Kreis Köslin-Bublitz geboren. Bei schönem Wetter konnte man vom Dachfenster bis zur Ostsee sehen, doch war das Klima dort schon milder als direkt an der Küste und die Pflaumenbäume gediehen besonders gut. Im März 1945 kamen die Russen. Am 30. September 1945 wurde die Familie Groth binnen einer Stunde von ihrem Bauernhof vertrieben. Das Geschrei bei der Plünderung damals klingt ihr immer noch in den Ohren. Die Familie und auch andere Dorfbewohner kamen schnell nach Ducherow bei Anklam, wo Pastor Ernst Meinhof seit 1932 amtierte, der zuvor Pastor in Tessin gewesen war. Er hatte nie den Kontakt zu Tessin verloren, auch Plümenhagen gehörte zu seiner Kirchengemeinde. Der Vater Richard Groth war schon zu alt, um eine Neubauernstelle zu übernehmen, und er wurde Hausmeister im Schwerin'schen Schloss, das damals ein Krankenhaus geworden war. Seine Frau Frieda musste die Wäsche waschen, doch versuchte sie gleich, wieder einen Webstuhl zusammen zu basteln, denn vor ihrer Heirat war sie Weblehrerin auf der Bauerhochschule in Henkenhagen gewesen. Sie gründete Webzirkel, machte sogar Ausstellungen und war recht anerkannt.

 

In der Volksschule in Ducherow sangen sie viele Volkslieder, die ihr jetzt bei der Gestaltung von Seniorenstunden helfen. 1954 wurde sie dort eingesegnet. Nach der Schulzeit machte Adalhild eine Ausbildung zur Kindergärtnerin in Greifswald, heiratete den aus einer Anklamer Familie stammenden Bäcker Karp. Sie hatten zwei Kinder Uwe und Almut. Es ging ihnen eigentlich gar nicht ganz schlecht: eine moderne Drei-Zimmerwohnung, Auto, Garten mit großer Laube. Nach der Wende gab es für beide nur noch ABM Maßnahmen und sie schieden früh aus dem Berufsleben aus. Ehrenamtlich betreute A. Karp die alten Menschen im Altersheim in Ducherow, las ihnen vor und ließ sich von ihnen erzählen. Ihr Mann fuhr sie getreulich dorthin, bis er zu krank wurde und seine Frau ihn bis zu seinem Tode pflegte. Die beiden Kinder lebten inzwischen in Hamburg, Tochter Almut machte noch eine neue Ausbildung bei der Sparkasse, heiratete dann und bekam zwei Söhne. Da hielt A. Karp nichts mehr in Anklam und sie zog ebenfalls nach Hamburg. Damals war sie schon im Vorstand des Pommernkonvents und im Helferbund Rita von Gaudecker, beides mit Betreuungsarbeit in Pommern verbunden. Schon längst vor der Wende war sie mit dem Pastorenehepaar Tettenborn und dessen Anklamer Gemeindeglieder in den Kösliner Kreis gefahren, sie machten halblegal Gottesdienste und luden die Gemeindeglieder zu Kaffee und Kuchen ein, teils bei Irma Dec, teils bei Marg. Rakoczy in Köslin.

 

In Hamburg schloss sie sich gleich wieder der Kirchengemeinde an und arbeitete aktiv in Seniorenkreisen mit, immer wieder machte sie dabei Pommern zum Thema. Sie war auch eine eifrige Briefschreiberin nach Hinterpommern und vertrat den „Helferbund Rita von Gaudecker“ in dessen Dachverband beim Diakonischen Werk. Natürlich zog es sie immer wieder zu den Treffen der Pommern in Anklam, so auch dieses Jahr. Sie plant eine Betreuungsfahrt nach Hinterpommern im Juli und will sich wieder voll in das 25. Sommerfest am 11. Juli auf dem Pollex-Hof in Zitzmin einbringe, besonders auch beim „Bespaßen“ der Kinder. Inzwischen ist sie zwar nicht mehr im Vorstand des Pommernkonvents, hat aber das ebenso wichtige Amt der Kassenprüferin inne.

 

Wir sind dankbar, dass wir sie für unsere Arbeit in und für Pommern gewinnen konnten. Wir wünschen der Jubilarin weiterhin ein aktiven erfülltes Leben in Familie und Ehrenämtern!

Rita Scheller